Montag, 31. Oktober 2016

Die Geschichte hinter Wind Up!

Wie kam es zum Bau des Wind Up! Pullers?

Hinter Wind Up steckt generell mal ein Team.
Dieses bestand zu Beginn hauptsächlich aus Thomas Tönies, Kai Uwe Wegner, Christoph Raker, Johannes Roling, Sascha Mecking und der ganzen Familie Tönies (denn ohne Theo, Ida, Oma & Opa Tönies würde mal gar nichts laufen).
Auch noch mit dabei sind Thorsten Schlarbaum und Jürgen Sanders, die aber zeitlich auch noch anders eingebunden sind und dann helfen, wenn sie können.

Dreh- und Angelpunkt ist aber wohl Sascha Mecking (also ich selber - ich darf zumindest die meisten Rechnungen bezahlen).

Ich bin in den späten 70er Jahren (so richtig erinnern kann ich mich da nicht mehr - ich war im Kindergartenalter) über meinen Vater zum Tractor Pulling gekommen.
Als Kind / Jugendlicher mal 3 DM Titel beim "Micro Pulling" gewonnen und später als "junger Erwachsener" mal einen DM Titel im "Garden Pulling" dazu addiert.
Im Alter von 18 Jahren bin ich (auch über meinen Vater) beim Green Monster Team gelandet und habe dort für die nächsten 15 Jahre meinen Senf dazu gegeben. Eigentlich habe ich mich dort hauptsächlich um Teilebeschaffung, schlaue Leute ausfragen, Lernen und Weitervermitteln, hier und da mal eine gute Idee einbringen und im Endeffekt um den generellen Aufbau und Abstimmung der Methanolanlagen gekümmert. Eigentlich theoretisch überall drin, dank zweier linker Hände aber praktisch "nicht immer so wirklich".
Dieses Methanolzeug hat mir aber Spass gemacht und ich habe meine Finger dann auch noch bei anderen Systemen mit im Spiel gehabt (z.B. Le Coiffeur, It Kypmantsje, Starlight Express und noch einige mehr, die ich hier aber gar nicht alle aufzählen will).
Nachdem ich festgestellt hatte, dass man davon nicht leben kann und einem das eh keiner dankt, habe ich mich aus dem Geschäft "an Werkstatt und Bahn" etwas zurück gezogen und bin irgendwie in der Politik des Tractor Pulling Sportes gelandet.
Mein Hauptaugenmerk lag darauf, dem Sport in Deutschland für die Zukunft eine Basis zu geben. Also "junge Leute und neue Veranstaltungen ran" -> neues Leben in die Bude.
Das Resultat nennt sich heute Farm Pulling und entwickelt sich prächtig - basiert aber auf Dieseltraktoren.

Im Grunde meines Herzens bin ich aber ein Freie Klasse Puller. Effektiv muss es sein (den Bremswagen mit möglichst wenig Aufwand möglichst weit ziehen) und da fällt Diesel schon mal raus.
Also muss es in Deutschland doch auch mit der Freien Klasse weiter gehen.
Was für junge Leute!
Aber die haben ja scheinbar alle "Angst". 
So schwer ist es doch echt nicht!

Nach einem Job-bedingten Umzug, zurück in meine alte Heimat Norddeutschland, stand ich dann auch noch ohne Werkstatt und Team da.
Unmöglicher Zustand, weil: Langweilig!

Irgendwas musste ich mit meiner Erfahrung und Fähigkeiten ja tun und neue, junge FK Teams sollten motiviert werden.

Irgendwann stieß ich beim Info austausch / Allisonteile suchen / Methanol Ratschläge geben auf die Familie Otte in Nebraska, die selber zwei Allison Puller betreibt.
Vater Bowdie baute zu der Zeit als Berufsschullehrer mit seinen Schülern einen neuen Tractor mit vier Chervolet Vortec V8 Motoren. Das Projekt fand ich schon "lustig". Motoren vom Schrott mit viel Potenzial sehr simpel auf einem Pulling Tractor genutzt.

Geile Nummer!

Ottes trieben es dann aber noch weiter.
Ein Jahr später wurde für Andrew Beckmann ein Tractor mit zwei Vortec Turbo Motoren gebaut. Noch simpler und geht echt gut.



Mensch.. das kann ich auch!
Und dann alles dokumentieren und den jungen Leuten zeigen, was mit wenig Aufwand geht.

Das war somit die geistige Geburtsstunde von "Wind Up!".
Nachdem das "Black Diamond" Sportklasse Team aus Markhausen völlig unerwartet seine Hilfe beim Thema Werkstatt und Transport anbot und mit Kai Uwe Wegner noch ein Kollege aus "ganz alten Zeiten" hinzukam, der inzwischen Ingenieur ist, war die Basis ja gelegt. Ist ja alles da, was gebraucht wird?!

Erst einmal hieß es etwas Geld sparen und dann langsam loslegen.

Im Frühjahr 2016 wurde aus Dänemark dann günstig das alte Chassis der Madame gekauft. Hauptsächlich wegen des Getriebes, aber eine Achse und Hinterreifen waren auch dran. Kann man ja schon mal etwas mit anfangen.

Der erste Gedanke das Chassis zu nutzen erwies sich allerdings als der erste Reinfall (zu schmal und der Käfig für Männer über 2 Zentner viel zu klein). Also Plan B - neues Chassis bauen.

Von verschiedenen anderen Teams bekam ich tolle Unterstützung mit Teilen, die sie nicht mehr brauchten (Final Destination, Le Coiffeur, Knock Out, Iwan, Green Monster, The Eagle,...).

Blake Otte half und hilft in den USA auch beim sammeln von Teilen.

Mein Cousin Joris aus Kanada besorgte mir dann zwei Chevy V8 Motoren (1500 $ das Stück) und über den Sommer 2016 wurden weiter fleißig Teile gesammelt, so dass im Oktober 2016 mit dem Bau von "Wind Up!" begonnen wurde.


Im Fotoalbum "Bau des Wind Up!" findet Ihr Bilder, wie wir das alles zusammengeschustert haben.

Wir hofften, in der Saison 2017 an den Start zu gehen und uns ganz langsam zu steigern, aber das hatte sich dann durch mehrere Rückschläge auch erledigt. Schaden an den Motoren, zwischenzeitlich mal Geld alle, dann der Spruch: "Mach das vernünftig"...

Der Schlepper wird modular aufgebaut, so dass einzelne Komponenten "modernisiert" und evtl. auch noch der eine oder andere Motor hinzu gefügt werden kann.

Das macht die Nummer jetzt nicht unbedingt "ganz billig", weil wir versuchen, doch etwas Gewicht zu sparen (rein für die Limited Modified Klasse hätte es auch ein dickes LKW-Getriebe oder "gepimptes" Treckerhinterteil getan), aber Optionen für die Zukunft schaden nicht.

Im Prinzip wollen wir hauptsächlich in der neuen limitierten Freie Klasse der DTTO an den Start gehen und uns ab und zu mal in der 2,5t "blicken lassen". Leistungstechnisch hängen wir da aber total hinterher.
Nun, das haben andere auch durch.
Wer nie anfängt, entwickelt sich aber auch nicht weiter...
Ihr müsst uns ja nicht gleich von der Bahn buhen wenn's bei 50m steht. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen!

Wie weit wir das Spiel mit der Leistung dann in Zukunft treiben werden, hängt ganz gewaltig davon ab, welche Perspektiven sich bieten. Wissen, wie es geht, tun wir.
Aber zumindest ich weiß auch, was es heißt, Titel zu jagen und dann aber morgens unausgeschlafen bei der Arbeit zu erscheinen, die das alles ja finanziert.


Hier geht's zum zweiten Teil.html

1 Kommentar:

  1. Toll geschrieben. Da habe ich schon ein bisschen Erpelpelle. ICH drücke die Daumen 🙄

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